There is no free lunch, gilt auch in der finanziellen Unabhängigkeit! 💭

Mehrmals bekam ich Feedback zu meinen hohen Dividendenspesen bei Flatex. Die quartalsweisen Depotkosten bei der Easybank fallen nicht so oft auf – aber heute habe ich die 4. Spesenabrechnung bekommen und habe somit einen persönlichen Jahreswert zur Analyse.

Vorab die Anmerkung – ich habe das Buch von Milton Friedman nie gelesen weil es mir als Kaufmann selbstverständlich erscheint dass es im Geschäfts- und Finanzleben nichts umsonst gibt.

In meiner langen Zeit als Wiener habe ich auch gelernt: „Nichts ist umsonst. Selbst der Tod kostet das Leben.“

Betreffend der finanziellen Unabhängigkeit habe ich ein passendes Bild zu meiner Strategie entdeckt. Es ist die Antwort warum so wenige Menschen finanziell unabhängig werden ☺️

Bevor ich die Fakten aufzähle muss Mann/Frau auch noch die Seite der Banken/Broker betrachten. Es gibt die „Neo-Broker“ die mit fast Null Spesen ihr Geschäftsmodell aufbauen und mit einem negativen Ergebnis Ihre Kunden werben. Das funktioniert bis zu dem Zeitpunkt wann beim „Neo-Broker“ das „Neo“ entfällt und Gewinne erzielt werden müssen.

Da ich die nächsten 2-3 Jahrzehnte stabil bleiben will und in Österreich das Depotwechsel extra Kosten erfordert entfallen für mich persönlich das hüpfen von einem „Neo-Broker“ zum nächsten. Anders gesagt, ich habe die günstigen Spesen von DEGIRO von 2017 bis November 2021 nutzen können und liege daher mit einem wesentlichen Depotanteil bei Flatex.

Aktuelle Aufteilung meines Betriebsvermögens nach Konten/Depots:

DepotDepotin %Investment
EASYBANK140.911,5921,4 %106.812,2431,92 %Aktien & Anleihen
BITCOIN3.343,070,5 %5.100,00-34,45 %Bison & BitBox02 only
CROWD70.457,8610,7 %70.285,360,25 %Diverse Crowd-Darlehen
GOLD26.046,413,9 %17.122,5252,12 %Anlagemünzen 1 oz
Liquidität-2.246,58-0,3 %-2.400,00-6,39 %Verrechnungskonten & Bausparen
Bank9914.342,512,2 %13.562,825,75 %Fonds
FLATEX407.077,4461,7 %458.554,46-11,23 %Aktien & ETFs
Gesamt659.932,30100,0 %669.037,40-1,36 %

Betrachtet oder vergleichen werde ich die Easybank (quartalsweise variable Depotkosten) vs. Flatex (fixe 5,90 Dividendenspesen).

Für die Easybank habe ich mir die letzten 5 Jahre angeschaut:

Easybank20182019202020212022
Q1-92,59 -83,76 -48,20 -32,39 -43,86 
Q2-91,07 -116,89 -43,62 -34,64 -43,43 
Q3-89,87 -47,76 -36,55 -36,49 -42,91 
Q4-86,45 -47,77 -33,44 -39,12 -43,15 
KJ Depotspesen-359,98 -296,18 -161,81 -142,64 -173,35 
zum Vorjahr-63,80 -134,37 -19,17 30,71 

Das aktuelle Jahr ist nun mit EUR 173,35 für aktuell EUR 140.911,59 abgeschlossen – d.s. 0,12% variable Spesen.

Bei Flatex bin ich seit Anfang Dezember – der Übertrag erfolgte Nov. 2021 bis Jan. 2022, aber bis auf ein paar Nachzügler waren die Depotpositionen zum Jahresende übertragen.

Die Dividendenspesen von Dez. 2021 bis Sept. 2022 (10 Monate):

Flatex je MonatDiv. SpesenPos.
Dezember 2021-64,90 -11
Jänner 2022-41,30 -7
Februar 2022-11,80 -2
März 2022-70,80 -12
April 2022-59,00 -10
Mai 2022-47,20 -8
Juni 2022-41,30 -7
Juli 2022-59,00 -10
August 2022-41,30 -7
September 2022-70,80 -12
Oktober 2022
November 2022
KJ Dividendenspesen-507,40 

Die EUR 507,40 an Spesen in den letzten 10 Monaten habe ich auf 12 Monate anteilig hochgerechnet und komme somit auf Jahresspesen von ca. 609 EUR jährlich. Im Vergleich zum Depotwert von 407.077,44 betragen die Spesen 0,15%.

Die 0,12% oder 0,15% sind die eine Seite der Medaille – die andere ist der Vergleich mit meinem Einkommen. Dazu nehme ich einmal als Jahreswert den Forecast meiner Netto Dividenden für 2022:

31.12.22Forecast19.373,94
DividendenSpesenin%
KJ 202219.373,94782,354,04 %

Es hat mich interessiert wieviel „Bankspesen“ mir meine finanzielle Unabhängigkeit kostet. Aktuell habe ich also jährlich ca. 4% an Bankspesen. Die ebenfalls angelaufenen Kauf- und Verkaufsspesen rechne ich jeweils in die Gewinn- und Verlustrechnung ein.

Fazit: Aus dieser Erkenntnis werde ich keine schnellen Panikverkäufe machen die meine Strategie negativ beeinflussen. Mittelfristig sollte ich trotzdem meine Positionen reduzieren. Dieses hätte sowohl bei den Depotspesen der Easybank und deutlicher bei den Dividendenspesen bei Flatex einiges Verbesserungspotential. Meine Pläne mit 30 Depotpositionen sind somit langfristig auf dem richtigen Weg. Die Spesen werde ich weiter verfolgen um die jährliche Entwicklung beobachten zu können.

Am Wochenende habe ich mal wieder gekocht. Meine Paradeiser (Tomaten 🇩🇪) und Zwiebel aus dem Garten wollte ich verwenden und habe damit wieder meinen Handmixer verwendet. Zuerst die Zutaten…

Das Resultat mit Fischgewürz, Paprika, Kreuzkümmel, Pfeffer und Salz…

Ich wünsche Euch eine gute und erfolgreiche Woche 😎

Beste Grüße

Bergfahrten

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12 Kommentare zu „There is no free lunch, gilt auch in der finanziellen Unabhängigkeit! 💭

  1. servus, was ist denn so schlimm bzw so schlecht an neobrokern? also welche gefahren drohen im vergleich mit einem nicht neobroker?

    Gefällt 1 Person

  2. Unabhängig vom Thema. Danke für die Beiträge und ich lese immer gern mit. Für die etwas schwierigeren Zeiten ( wenn es auch günstige Einstiegskurse sind) braucht man trotzdem Gelassenheit und da kann man sich hier immer ein Stück holen.
    Grüsse.

    Gefällt 1 Person

  3. Hallo Peter,

    das ist meine persönliche Risikobetrachtung:

    1. Die Wahrscheinlichkeit dass ein Neo-Broker nicht langfristig am kleinen österreichischen Markt bleiben hat ING Austria und Degiro vor kurzem bewiesen.
    2. Wenn Gewinne erzielt werden müssen, dann können jederzeit Spesen verrechnet werden.
    3. Die kurze Historie ist riskanter als ein jahrzehntelanges Angebot.
    4. Fusion, Übernahme und Pleite ist bei Neo-Broker höher.
    5. Der Markt sagt dass du um den Preis eines Lada keinen Mercedes erwarten kannst.

    Liebe Grüße
    Christian

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  4. Hallo Thomas,

    Dankeschön für dein positives und nettes Feedback! Wenn mein Blog in den aktuell turbulenten Börsen etwas zur Ruhe beitragen kann freue ich mich sehr 😊

    Liebe Grüße
    Christian

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  5. Hallo Christian,
    die Angebote der NEO-Broker schätze ich ähnlich ein. Wenn die mal 10 Jahre am Markt sind werde ich mich näher damit beschäftigen, bis dahin gilt: Kein Interesse. Zumal es dort zumindest in D keine Gemeinschaftsdepots für Ehepaare gibt. Das scheint wirklich mittlerweile aus der Zeit gefallen zu sein.
    VG Burggraben

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  6. Danke für den Einblick! 4% vom Einkommen scheint mir sehr hoch. Ist denn Interactive Broker in Österreich keine Alternative? Kann ja nicht zu den Neobroker gezählt werden.
    Herzlich
    Fabian

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  7. Hallo Burggraben,

    Danke für dein Feedback aus Deutschland. Das Thema mit den Gemeinschaftsdepots habe ich als Single nicht im Fokus.

    Ich wünsche Dir/Euch eine gute Woche und viel Erfolg!
    Viele Grüße
    Christian / Bergfahrten

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  8. Hallo Fabian,

    Danke für deinen Hinweis. Betreffend den 4% liegt das natürlich auch an meinem „sparsamen Einkommen“ in der finanziellen Unabhängigkeit. Mit Job oder Rente/Pension sind es 1-2%.

    Interactive Broker ist mir bekannt. Das Problem war eher die Auflösung von Degiro in Österreich und die Unsicherheit ob IB den kleinen österreichischen Markt langfristig bedienen wird. Abgesehen von ca. 100 Depotpositionen die ich wohl mit Kosten von Degiro zu IB übertragen hätte müssen.

    Dieser Beitrag war auch kein „jammern über die Kosten“ sondern um mir nach dem 1. Jahr Flatex & Easybank diese einmal klar zu machen. Das ist nun mal in meinem Hinterkopf gespeichert und sollte es mich längerfristig ärgern dann ändere ich es.

    Liebe Grüße
    Christian / Bergfahrten

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  9. Hallo Christian,
    Na sowas immerhin das Thema Depotwechsel scheint in Deutschland besser für uns Anleger zu sein als bei euch in Ö 🙂
    Gut je nachdem was man für Papiere hat muss man ggf. Verwahrstellenwechsel Gebühren zahlen – war beim letzten mal bei mir aber vernaclässigbar. Daher bin ich aktuell bei 4 Brokern – kosten ja alle nichts und ein wechsel wäre dann wenn sich dies ändern würde auch relativ schmerzfrei und so lange das nicht notwendig ist kauf ich je nachdem wo es günstiger ist meine Papiere ….
    Grüße
    Thomas

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  10. Hallo Thomas,

    der Vorteil dass der Deutsche Markt Faktor 10 zu Österreich ist macht es hier schwer Broker zu wechseln oder mangels Mittbewerb fehlt auch die Möglichkeiten.

    Es gibt auch in AT keinen Steuervorteil für die ersten Dividenden oder Gewinne, d.h. wir zahlen ab dem 1. Cent die volle Kapitalertragssteuer.

    Das jammern der Deutschen kostet mir nur ein müdes lächeln.

    Beste Grüße
    Christian

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  11. Hallo!

    Danke für den offenen mit Zahlen hinterlegten Beitrag!

    Ich bin ja auch bei der Easybank, allerdings ein Ex-HB Kunde.

    Hupfen von Broker zu Broker mag ich in Österreich auch nicht. Zumal ich stur einen steuereinfachen haben will (ich habe null Lust die Steuer selbst zu machen) ist die Auswahl für mich sehr eingeschränkt. Flatex ist bei meinem Depot (eine Größenordnung kleiner als deines) wegen der Dividendengebühren zu teuer (bei zb 20 Euro Ausschüttung schlagen die 5,90 viel zu sehr zu), bei der Easy bin ich eh, dann bleibt eigentlich eh nur noch dadat (war das eigentlich keine Option für dich?), sonst sehe ich keine Möglichkeiten hierzulande die halbwegs günstig und steuereinfach sind.

    Gelegentlich hoffe ich ja noch immer, dass investieren hierzulande ein bisschen mehr begünstigt wird als bisher, Brunner hat sich ja am Jahresanfang dazu mal geäußert, aber ich fürchte da wird absehbar nix, Steuer ab dem ersten Cent, und auch keine langfristigen Haltefristen. Seufz.

    LG Ela

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  12. Hallo Ela,

    Du hast recht, der Österreichische Markt an Anleger bzw. Aktionäre ist klein und entsprechend auch das Angebot der „steuereinfachen Broker“ oder Banken. Die drei bekannten Flatex, Easybank und Dadat hast du genannt. Über Dadat kann ich nix sagen weil ich keine Erfahrung dazu habe. Die Easybank wird ab Jänner wohl das System von der HelloBank übernehmen – vermutet wohl Andreas Greiner. Ich würde dir daher zwei Sachen empfehlen, warte noch ein paar Wochen bis die aktuellen Veränderung abgeschlossen sind. Vielleicht passt es für dich mit der HB-Plattform wieder besser.

    Falls Du Andreas nicht kennst, hier der Link. Er ist der Spezialist für Österreich und sammelt alle Infos in seinem Blog. Falls Du eher YouTube bevorzugst, er hat einen Kanal und berichte aktuelle Veränderungen und ein monatliches Update was sich bei den Banken & Brokern tut.

    https://www.broker-test.at

    Betreffend Steuern und Finanzminister. Diese Ankündigungspolitik dient den notwendigen oder gewünschten Medienauftritten. Als ich 1995 angefangen hatte gab es eine Behaltefrist von 1 Jahr und dann entfiel die KESt. Jetzt gilt es schon lange sofort steuerpflichtig zu sein. Unsere Nachbarn wie Deutschland hat einen Freibetrag von 800 EUR und sind etwas bevorzugt. Fazit ist ich konzentriere mich auf möglichst qualitative und langfristige Investments, dann bekommen die Banken/Broker und der Finanzminister mal möglichst wenig.

    Kopf hoch, man akzeptiert Dinge die man nicht ändern kann wenn man langfristig und stoisch dran bleibt!

    Liebe Grüße
    Christian / Bergfahrten

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