FIRE = Steuer, Liquidität + Notgroschen

Hallo Zusammen,

diesmal geht es in diesem Beitrag um einen „Nebenschauplatz“ in der finanziellen Unabhängigkeit. Ich habe mein Projekt im Oktober 2017 begonnen. Und seit dieser Zeit schwanken die Phasen der Sicherheit (alles passt finanziell) und die Unsicherheiten (es wird sich knapp ausgehen).

Wenn jemand plant, ich starte in die finanzielle Unabhängigkeit mit 2 oder 3 Mio. und habe dann ein Einkommen von 3 bis 5 TEUR monatlich – ist dieser Beitrag uninteressant. Dem wünsche ich viel Glück, Gesundheit und ein langes Leben.

Bei mir waren so die 500 TEUR Start wo ich mir dachte – das kannst du schaffen. Und ja, seit 2018 habe ich immer mehr eingenommen als ausgegeben. Also passt es für mich.

Vielleicht ist mit der aktuellen Marktsituation etwas wo ich meine Anker nochmals genauer nachjustieren möchte. Und weil ich mit mehreren kleinen Dateien das berechnet habe werde ich es jetzt auch für mich zusammenfassen.

Tatsache ist, mit jedem Tag wo die Börsenkurse weiter fallen möchte ich mehr Kaufen. Aber ich habe kein fixes Gehalt, eine Sparquote oder Einnahmen die sich aktuell vorhanden sind. Die nächste Gefahr wäre also – ich verkaufe Wertpapier X um Aktie Y zu kaufen. Aktuell sehe ich aber keinen Bedarf für Verkäufe.

Als Basis mein persönlicher Finanzfluss…

Flussdiagramm_2020_03.001

Und nun kam ich somit heuer mit entscheidenden Beträgen zur Einkommensteuererklärung 2019 für die Crowd-Investments und das DEGIRO Brokerdepot. Meine kaufmännische Vorsicht ist bei der steuerlichen Kalkulation ok, aber nun muss auch das Geld tatsächlich an das Finanzamt fließen…

Dividende VJ

Kalk. Steuer

FA Steuer

FA Q1

FA Q2

FA Q3

FA Q4

Steuerbescheid

2018 11.493,93 1.385,68 748,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -748,00
2019 17.029,25 2.528,72 2.179,00 0,00 -388,00 -194,00 -195,00 -1.402,00
2020 17.531,23 2.266,00 -194,00 -938,00 -566,00 -568,00 0,00

Die -1.402 EUR sind die Nachzahlung für 2019, fällig im April und -938 EUR ist die fehlende Steuer für Q1 und Q2 2020. Dann pendelt es sich auf stabile Quartalszahlungen für 2020 ein.

Und somit wird Geld aus der Liquidität, bzw. besser aus dem Notgroschen entzogen.

Aktuell basiert meine Liquidität auf diesen Position…

Stück Name Anteil Investition Wert G/V in % G/V in EUR
4 VERRECHNUNGSKONTEN 0,58 % 3.537,70 3.537,70 0,00 % 0,00
BONDORA GO & GROW 0,26 % 1.500,00 1.566,95 4,46 % 66,95
MINTOS INVEST & ACCESS 0,25 % 1.500,00 1.557,20 3,81 % 57,20

Und der Notgroschen beinhaltet:

  • min. 2,5 TEUR Girokonto für ca. 2 Monate Lebenskosten
  • ca. 2,5 TEUR Bau-Sparplan läuft bis 2024
  • ca. 2,5 TEUR Steuerrücklage für 1 Kalenderjahr
  • 10 TEUR für Sanierungen in meinem Bauernhof

Der Rest von PayPal, Kreditkarten und ein Sparschwein um den nächsten Wiener Philharmoniker zu finanzieren pendeln sind nicht wirklich relevant.

Es bring jetzt wirklich nichts wenn ich z.B. von meine EM-Staatsbonds von den Investment Positionen in die Liquidität verschiebe. Oder den Bau-Sparplan zu den Investments.

Fakt ist, mein realer Spielraum im FIRE-Projekt ist gering. Und ich muss das Thema additive Investments oder neue Investments aus meinem Kopf bringen. Dann wäre mein Bauch und Verstand wieder auf der gleichen Wellenlänge.

Nun gut, ich habe die Fakten jetzt auch schriftlich zusammengefasst. Also freue ich mal auf die Dividenden für die KW 13 und den kommenden Abschluss im März. Meine Ausgaben werden vss. unter 1 TEUR liegen dem wohl ca. 2 TEUR Einnahmen gegenüberstehen. Somit wäre der Bergurlaub Anfang Februar auf den Pico del Teide fast aufgeholt.

@Mr. Market – damit er sich in NY keinen Virus einfängt wird ab Montag nur mehr elektronisch gehandelt. Mal sehen welche Bären dann noch kommen 🧸

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Ich wünsche Euch noch eine gute Börsenwoche und viele Grüße

Bergfahrten

 

8 Kommentare zu „FIRE = Steuer, Liquidität + Notgroschen

  1. Hallo Allerseits,

    also ein „Nebenschauplatz“ ist der Themenbereich Liquidität / Notgroschen meiner Meinung nach keineswegs. Vielmehr sollte die Liquidität / Notgroschen die oberste Priorität haben, bevor man sich um die Investments kümmert.

    Ansonsten sind die aktuellen Zeit sehr lehrreich. Jetzt zeigt sich, wie gut oder schlecht die eigene Finanzplanung ist.

    Steven

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  2. Hallo Steven,

    du hast recht – in Bezug auf die finanzielle Wichtigkeit gehört der Notgroschen zur Priorität 1. Etwas Liquidität dazu schadet auch nicht, obwohl es mir in der Ansparphase und auch jetzt schwer fällt.

    Aber in den Finanzblogs geht es generell eher um die Art der Investments (Aktien, ETFs, Fonds etc.), auch welche Broker oder die Spesen. Und von der Gewichtung in Prozent vom Gesamt sind halt auch die Investments interessanter als Steuern & Co.

    Die eigene Finanzplanung sollte jeder wirklich sehr gut kennen. Zumindest wieviel man aktuell am Girokonto hat und wieviel Ausgaben in der nächsten Zeit notwendig sind.

    Viele Grüße
    Christian / Bergfahrten

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  3. Hallo Allerseits,

    ich bin gestern noch über etwas gestolpert, was die Wichtigkeit von „ausreichend“ liquiden Mitteln / Notgroschen oder wie man es auch immer benennen mag zeigt.

    Es gab von Seiten der Demokratischen Partei im Kongress der USA verschiedene Vorschläge zur Bewältigung der Corona / Covid 19 Krise.

    – gestolpert bin ich darüber in einem Kommentar (G.Ray; 22 Mar 2020, 03:20 PM) zu einem Beitrag auf Seeking Alpha (https://seekingalpha.com/article/4332550-dont-panic-focus-on-growing-your-income)
    https://financialservices.house.gov/uploadedfiles/fsc_covid-19_legislative_package_-_03.18.20.pdf
    – dort Seite 4 Punkt 26
    – hier der entsprechende Auszug

    26. Temporary Ban on Stock Buybacks and Dividends.

    This provision would impose a temporary ban on corporate stock repurchase activities and paying dividends until the impacts of the coronavirus on the American financial system have ended to ensure that companies are using their excess cash to pay workers, shore up their bottom lines, and invest in their communities.

    Laut einem weiteren Kommentar zu dem Seeking Alpha Beitrag wurde dies bisher noch nicht beschlossen. Aber falls so etwas kommen würde, wäre dies natürlich sehr sehr schmerzlich.

    Steven

    Gefällt 1 Person

  4. Hallo Steven,

    generell besteht auch ein politisches Risiko. Auch hier zählt Diversifikation der Wertpapiere. Ich halte Stand Ende Februar 24,7% an US Aktien. Das ist im vergleich zu globalen ETFs die bis zu 50% US Anteil halten für mich ok.

    Es werden langfristig gesehen immer lokale Steuern geändert oder Maßnahmen passieren einfach – z.B. der Handel von Schweizer Aktien. Sollten keine US-Dividenden ausbezahlt werden, was ich aber nicht glaube dass es umgesetzt wird, würde ich vielleicht meinen Anteil auf weniger sehr gute Unternehmen reduzieren.

    Dass aktuell Firmen nicht Ihre Aktien zurückkaufen können und dann staatliche Hilfe einfordern verstehe ich. Das würde ich politisch auch unterstützen.

    Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht, mal sehen 😉

    Liebe Grüße
    Christian / Bergfahrten

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  5. Hallo Tanja,

    Danke für deinen netten Kommentar!

    Ich wünsche dir weiterhin den richtigen Mix für deine Finanzen 👍

    Bleib weiter cool und liebe Grüße
    Christian

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